Zum Inhalt springen

Der Muttertag – (k)ein feministischer Feiertag?

An jedem zweiten Sonntag im Mai wird er gefeiert – der Muttertag. In den meisten deutschen Familien gibt es an diesem Tag Blumen und andere kleine Geschenke für die Mutter und auch in anderen Ländern wird dieser Tag ähnlich begangen. Ein kommerzialisierter Feiertag, mittlerweile vor allem für den Blumenhandel einer der wichtigsten Highlights des Jahres. Dabei liegt der Ursprung des Muttertags sogar in der historischen Frauenbewegung und sollte sich vom Feminismus zurückerobert werden – ein Kommentar.

Das Frühstück machen heute mal die Kinder, es gibt Blumen und Pralinen und anschließend vielleicht ein kleiner Ausflug. So kenne ich den Muttertag, so wird er in vielen europäischen und amerikanischen Haushalten gefeiert. Dabei liegen seine Ursprünge in der Frauenrechtsbewegung der USA, er sollte auf die schwierigen Lebensverhältnisse von Müttern in Arbeiterfamilien aufmerksam machen und gleichzeitig dazu aufrufen, diese zu ändern. Mit den Jahren wurde daraus ein durchkommerzialisierter Feiertag bei dem es nicht mehr darum ging etwas zu verändern, ganz nach dem Motto:  „Danke Mama, dass du wäschst, putzt, kochst und uns groß gezogen hast – hier sind ein paar Blumen – weiter so!“ Dazu passend gibt es jedes Jahr einige passende Rabatte in Läden oder im Internet, Angebote auf Küchengeräte oder Staubsauger, durch welche fröhlich das Rollenbild der Hausfrau zelebriert wird.

Gegen den Muttertag in seiner Form gab es schon immer Kritik, unter anderen von der Erfinderin des Tages, Anna Marie Jarvis. Widmete sie zunächst der Etablierung des Tages Tag ihr Leben, war es der Kampf dagegen, welcher später ihr ganzes Vermögen vernichten sollte. Gerade in den letzten Jahren ist die Kritik wieder sehr laut geworden. Man muss den Tag ja nicht gleich abschaffen, stattdessen sich aber wieder auf seinen Ursprung konzentrieren. Frauen übernehmen in Deutschland 80% der Care-Arbeit innerhalb einer heteronormen Familie, dabei Verdienen sie im Job weniger und bekommen auch weniger Rente. Auf diese Fakten sollte man heute aufmerksam machen. Es gilt sie zu verändern und durch verschiedene feministische Aktionen den Fokus auf die vorhandenen Unterschiede zu legen. Auch Väter können sich um die Erziehung kümmern, in Teilzeit gehen oder außer Rasen mähen auch andere Dinge im Haushalt erledigen. Das geht am Muttertag, aber genauso auch an jedem anderen Tag des Jahres. Was euch übrigens nicht davon abhält, eurer Mutter mal ein kleines Geschenk zu machen und „Danke“ zu sagen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert